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Vorweihnachtszeit im Baltikum 6 – Vilnius und Rückreise

Um es gleich vorab zu sagen: Vilnius und Litauen sind doch etwas anders als die anderen baltischen Staaten. Zum Einen fehlen hier einfach noch die Massen an westeuropäischen Tagestouristen, zum Anderen erinnert einen in dieser Stadt noch vieles an die alten kommunistischen Zeiten – vor allem im Servicebereich!  Besonders auffällig ist dies in den Geschäften und Restaurants zu beobachten: Während man in den anderen baltischen Städten jeweils beim Betreten bereits begrüßt wird und einem Hilfe angeboten wird – so muß man in Vilnius die Verkäuferin (es waren ausschliesslich Damen!) höflich fragen ob es erlaubt sei, die eine oder andere Kleinigkeit aus dem Geschäft käuflich zu erwerben! Ähnlich verhält es sich mit den Bedienungen in den Restaurants. Aber auch die Tatsache, dass fast alle Souvenirläden in der Altstadt ein und demselben Unternehmen gehören und dass auch viele Restaurants denselben Besitzer haben, läßt die Herzen alter „Ostalgiker“ höher schlagen!! Ein weiterer Unterschied zu allen anderen Städten war die Tatsache, dass es in Vilnius nicht mal sowas ähnliches wie nen Weihnachtsmarkt gab.

Ansonsten ist Vilnius aber eine wunderschöne Stadt mit vielen tollen Museen, Kirchen und alten Häusern und völlig zu Recht die „Europäische Kulturhauptstadt 2009“. Nicht von ungefähr, dass die Altstadt 1994 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Vom Süden kommend betritt man die Altstadt durch das „Tor der Morgenröte“, ein weißes Tor mit einer sehr schönen Ikone, das den südlichen Eingang der ehemaligen Stadtmauer markiert. Von hier gelangt man geradeaus auf den Rathausplatz (hier steht auch das Radisson SAS Hotel), weiter geradeaus Richtung Kathedrale kommt man noch an einigen anderen wunderschönen Kirchen wie der St. Annenkirche und der Peter- und Paul-Kirche vorbei bevor man am nördlichen Rande der Altstadt dann vor dem Nationalmuseum und der Kathedrale steht.

Wer sich mehr für das neue und „hippe“ Vilnius interessiert geht von hier aus den Gedimo Prospekt entlang bis zum – eher unscheinbaren – Parlamentsgebäude. Auf dieser Straße findet der globale Tourist alle notwendigen Einrichtungen wie McDonalds, Subway und PizzaHut, sämtliche Boutiquen und Designer-Stores und die obligatorischen Coffee Bars mit absolut westeuropäischen Preisen für den gepflegten Chill-Out.

Und dann zum krönenden Abschluss unsere Rückreise: Am vierten Advent versuchten wir nach dem Check-Out unsere Rezeptionistin dazu zu überreden, uns ein Taxi zu rufen. Sie schaute uns etwas irritiert an und meinte, draussen fahren doch genügend Taxen herum..:) Nach einer gewissen Zeit ließ sie sich dann doch erweichen uns besorgte uns ein Taxi. Als wir den jungen Taxifahrer sahen schwante mir schon, daß es wohl doch besser gewesen wäre, sich selber ein Taxi zu suchen! Nicht nur, daß er ein Bild von Michael Schumacher am Armaturenbrett zu kleben hatte – nein, er versuchte auch noch so zu fahren wie ein Formel-1-Rennfahrer. Zumindest erreichten wir den Flughafen in Rekordzeit – um dort dann zu sehen, daß wir unseren Flug von Vilnius nach Hamburg nirgends an den Abflugschaltern finden konnten. Auf Nachfrage erklärte mir dann eine nette Dame beim Check-In, daß unser Flug leider dem Winterflugplan zum Opfer gefallen sei und die nächste Maschine nach Hamburg wohl ab April wieder fliegen würde! Auf meine Frage im Büro der Fluggesellschaft warum man uns denn nicht-existente Flüge verkauft habe, wußte leider niemand eine Antwort. Das, was die Damen da so auf litauisch vor sich hinmurmelten, klang irgendwie nach „dumm gelaufen“, „können wir uns auch nicht erklären“, „passiert sonst nie“ etc. Aber auf alle Fälle waren die Damen äußerst hilfsbereit und fragten mich schlußendlich ob ich denn über Riga, Oslo oder Kopenhagen nach Hamburg reisen möchte. Die Auswahl fiel aus Zeitgründen dann auf Kopenhagen und ich muß sagen, das war eine gute Wahl – denn der Landeanflug über Malmö ist wirklich wunderschön!! Naja, in Kopenhagen hatten wir dann noch ne knappe Stunde Aufenthalt und waren insgesamt also lediglich 90 Minuten später in Hamburg als geplant.

Ende gut – Alles gut!!!


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